Effizienzsteigerung in der Montage: Moderne Werkerführungssysteme im Experteninterview

In der fortschrittlichen Produktionstechnik spielen innovative Werkerführungssysteme eine zentrale Rolle für die Effizienz und Qualität von Montageprozessen. In diesem Artikel beleuchtet Daniel Vogt, PTS Experte im Feld der Factory Automation, die aktuellen technologischen Entwicklungen, die heutige Produktionsstätten prägen und wichtige Schritte für eine nachhaltige Industrie sind. Das Interview konzentriert sich darauf, wie diese Systeme in die Praxis umgesetzt werden, um Prozessabläufe zu optimieren und Fehlerquoten zu reduzieren. Dieser Beitrag dient als Ressource für Fachleute, die sich über den Einfluss neuer Technologien in der Produktionstechnik auf die Effizienz und die Arbeitsumgebung informieren möchten.

Welche neuesten Technologien bestimmen moderne Werkerführungslösungen, um die Effizienz und Qualität der Montageprozesse zu steigern?

Daniel Vogt: Aktuell sehen wir eine beeindruckende Palette an Technologien, welche die Werkerführung revolutionieren. Echtzeit-Lokalisierungssysteme sorgen dafür, dass Werkzeuge genau dort eingesetzt werden, wo sie gebraucht werden. Unterstützt sind eine Vielzahl von Montagewerkzeugen, Schraubtechnik bis hin zu Pressen, dabei wird sichergestellt, dass jeder Schritt und Prozessdaten dokumentiert werden. Prüfsysteme wie Kameras und Messgeräte entdecken Fehler direkt an der Montagestation und zu korrigieren diese. Wir integrieren unsere Systeme auch mit HR-Datenbanken, um sicherzustellen, dass nur qualifiziertes Personal an den jeweiligen Arbeitsplätzen tätig ist. Hinzu kommt die Mitarbeiterzentrierung – wir setzen auf intuitive Benutzeroberflächen und integrieren unsere Systeme in moderne Lean-Management-Ansätze. Traceability-Daten geben uns wichtige Einblicke zur Optimierung der Anlagen und Vernetzung mit anderen Systemen der digitalen Fabrik. Zudem sind offene Systeme mit Schnittstellen für Cloud- und MES-Systeme, wie SAP H4/Hana und Digital Manufacturing Cloud, zukunftsfähig und erlauben die Integration neuer Technologien. Ergonomie am Arbeitsplatz wird ebenfalls großgeschrieben; durch angepasste Höhen und Beleuchtungen entlasten wir unsere Mitarbeiter und verbessern zugleich die Arbeitsqualität. Künstliche Intelligenz hilft uns dabei, die Arbeitsbereiche weiter zu optimieren.

Auf welche Weise tragen Lösungen zur Werkerführung konkret zur Reduktion von Fehlern und zur Verbesserung der Produktqualität bei?

Daniel Vogt: Es dreht sich bei der Software immer auch um Fehlervermeidung. Kontrollierte Werkzeuge verhindern das Festziehen mit falschem Drehmoment oder an der falschen Stelle. Automatisierte Prüfungen decken ausgelassene Schritte auf. Positionierungshilfen sorgen dafür, dass Aktionen genau da stattfinden, wo sie sollen. Klare und deutlich sichtbare Anweisungen unterstützen den Mitarbeiter dabei, den korrekten Arbeitsablauf einzuhalten. Wenn es zu unvorhergesehenen Problemen kommt, ermöglichen manuelle Abläufe – abgesichert durch das Vier-Augen-Prinzip – eine Fortführung der Arbeit ohne Qualitätsverlust.

Wie trägt die Werkerführung zur Vernetzung verschiedener Systeme und Komponenten in der Smart Factory bei, und welche Vorteile ergeben sich daraus?

Daniel Vogt: Die Werkerführung ist wie ein Smart Hub innerhalb der Fabrik. Sie erleichtert die Kommunikation mit dem Werker und unterstützt das Realtime Lean Management, indem z.B. Logistikmeldungen weitergegeben werden. Sie spielt eine Schlüsselrolle bei der Datenerfassung von Werkzeugen, was eine präventive Wartung und die Reduzierung von Stillstandszeiten ermöglicht. Zudem können wir mit einem Gerät mehrere Systeme steuern, was die Kosten deutlich senkt.

Welche Trends oder Entwicklungen im Bereich der Werkerführung sehen Sie als besonders einflussreich für die Zukunft?

Daniel Vogt: Zukünftig werden offene Schnittstellen für eine nahtlose Integration in die Smart Factory immer wichtiger. Eine Erweiterbarkeit, die es Unternehmen erlaubt, flexibel auf Veränderungen zu reagieren, wird entscheidend sein. Wir bewegen uns hin zu einer vollständigen Digitalisierung des Datenflusses, von der CAD-Planung bis hin zur automatischen Umsetzung der Arbeitsschritte. Ein starker Fokus liegt dabei auf dem Mitarbeiter – sein Wohlergehen und seine Ergonomie sind für den Erfolg unserer Industrie unerlässlich.